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Samstag 01 November 2025, 22:30

Erfolgreicher Abschluss der FIFA Unites: Women's Series 2025 mit Pokal für den Tschad und erstem Sieg für Afghan Women United

  • FIFA‑Pionierveranstaltung in Marokko eröffnet Spielerinnen einmalige Chancen erstmals an einem offiziellen internationalen Turnier teilzunehmen

  • Nach drei Spielen stehen die Sieger Tschad und Libyen fest; beide Mannschaften werden damit erstmals in der FIFA/Coca‑Cola Frauen‑Weltrangliste geführt

  • Afghan Women United gewinnen ihr letztes Spiel und untermauern damit ihr inspirierendes Debüt auf der internationalen Fussballbühne

Die wegweisende FIFA Unites: Women’s Series 2025 endete am Samstag in Berrechid, Marokko. Der Tschad sicherte sich in einem dramatischen Finish den ersten Platz in einer vierköpfigen Tabelle und damit den Turniersieg. Für die teilnehmenden Nationen war das Turnier ein historischer Erfolg.

Auch Afghanistan wurde nach fast vier Jahren wieder auf der internationalen Bühne von Afghan Women United vertreten und zeigte dabei eine eindrucksvolle Leistung. Die Mannschaft wurde im Rahmen der mehrgleisigen FIFA-Aktionsstrategie für den Frauenfussball in Afghanistan gegründet.

A Football Unites the World badge is seen on a shirt of Afghan Women United

Nach einem Auswahlverfahren im Sommer in Australien und England wuchs Afghan Women United unter der erfahrenen Leitung eines Trainerstabs mit der Schottin Pauline Hamill als Cheftrainerin und der südafrikanischen Assistenztrainerin Shilene Booysen schnell zu einer Einheit zusammen. Die Mannschaft bejubelte ihr erstes Tor bei der Auftaktniederlage gegen den Tschad und schrieb am Samstag im Stade Municipal de Berrechid mit einem 7:0‑Sieg gegen Libyen Geschichte.

Mit drei Erfolgen aus drei Spielen sicherte sich der Tschad, nicht zuletzt dank eines spannenden 1:0‑Siegs am Samstag im letzten Spiel gegen Tunesien, den ersten Tabellenplatz in einem Wettbewerb im „Jeder gegen jeden“-Modus. Auf dem Papier wirkt das Ergebnis überraschend: Tunesien steht in der FIFA/Coca‑Cola‑Frauenweltrangliste auf Platz 96 und war sowohl beim Afrikanischen Nationen-Pokal der Frauen 2022 als auch 2024 am Start, während der Tschad zu Turnierbeginn nicht in der Rangliste geführt wurde. Aber der Frauenfussball wächst stetig, und in immer mehr Regionen gibt es vielversprechende Talente.

Genau dieses enorme Potenzial und die Leidenschaft der Athletinnen dienten der FIFA als Inspiration und Motivation, die FIFA Unites: Women’s Series 2025 ins Leben zu rufen, die grosszügigerweise vom marokkanischen Fussballverband (FRMF) ausgerichtet wurde. In Berrechid war Tunesien die einzige Mannschaft, die in der FIFA‑Weltrangliste geführt wurde. Afghan Women United nahm erstmals am Turnier teil; der Tschad und Libyen gelten ebenfalls als junge, aufstrebende Projekte und werden voraussichtlich in der neuesten Ausgabe der FIFA‑Weltrangliste, die im Dezember veröffentlicht wird, erstmals gelistet sein.

Bei der FIFA Unites: Women’s Series ging es jedoch nicht nur darum, einen Sieger zu küren. In dem einwöchigen Wettbewerb mit sechs Partien stand die Kraft des Fussballs im Vordergrund, Einheit und Inspiration zu fördern sowie der Mut der Spielerinnen, ihre Träume zu verwirklichen. Darüber hinaus war es ein eindrucksvoller Beleg für das Engagement der FIFA, Fussballerinnen weltweit eine bessere Unterstützung zu bieten, den Sport zugänglicher zu machen und ihnen zugleich Wettbewerbsmöglichkeiten zu eröffnen. Jede Mannschaft und jede Athletin haben in Berrechid etwas Bedeutendes und Nachhaltiges erreicht.

FIFA‑Präsident Gianni Infantino gehörte zu denjenigen, die vom Wettbewerb beeindruckt waren; er verfolgte die zweite Runde als Zuschauer vor Ort. Er sagte zu Afghan Women United, dies sei „der Beginn einer wunderschönen Geschichte, die ihr für euch selbst, für eure Familien und für so viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt schreibt.“

Tatsächlich setzt sich das Team aus 14 in Australien lebenden Spielerinnen, fünf aus dem Vereinigten Königreich sowie jeweils zwei aus Italien und Portugal zusammen. Diese internationale Mischung ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Die Afghan Women United – ein Name, der von den Spielerinnen ausgewählt wurde – ist ein Projekt, das auf einen umfassenden, interkontinentalen Plan zurückgeht, der im Mai vom FIFA‑Rat genehmigt wurde und an dem viele erfahrene FIFA-Mitarbeiter sowie renommierte ‑Experten mitgewirkt haben.

Während des dreiwöchigen Sichtungscamps trainierten und spielten die Teilnehmenden gemeinsamund hatten gleichzeitig Zugang zu Beratung, Gesundheitsversorgung sowie Schutzmassnahmen. Ausserdem konnten sie an Workshops zu Teambuilding und persönlicher Entwicklung teilnehmen und erhielten Unterstützung bei der Identifizierung künftiger Chancen im Fussball. Auch alle Spielerinnen, die es nicht in den endgültigen Kader geschafft hatten, konnten von den FIFA‑Massnahmen profitieren.

Bereits zu Beginn des Turniers zeigte Afghan Women United sein enormes Potenzial, als das Team in seinem ersten Turnierspiel gegen den Tschad nach vier Minuten durch ein Tor von Manozh Noori in Führung ging. Mit einem überzeugenden Turnierauftritt kehrte die Mannschaft aus Berrechid zurück und wurde mit der Bronzemedaille belohnt. Neben dem Platz konnten weitere Erfolge gefeiert werden: die Aufnahme in die internationale Fussballgemeinschaft und der Ansporn, als Vorbild für jene zu dienen, die später einmal in die Fussstapfen der Spielerinnen treten möchten.

Players of Afghan Women United pose for a picture

„Wir haben von diesem Sieg geträumt und ihn herbeigesehnt“, sagte die Kapitänin von Afghan Women United, Fatima Sadat. „Während des Turniers gab es zahlreiche schöne Momente. Der Höhepunkt war für uns das gemeinsame FIFA‑Dinner mit allen anderen Mannschaften. Auf dem Feld haben wir viel dazugelernt und werden uns weiterentwickeln, damit die nächste Generation afghanischer Spielerinnen von uns lernen kann.“

Während Afghan Women United um den dritten Platz gegen Libyen antrat, trafen Tunesien und der Tschad um den Turniersieg aufeinander. In der 29. Minute erzielte Stürmerin Solange Larkingam nach einem sehenswerten Spielzug ihr siebtes Tor im Turnier und brachte den Tschad in Führung. Mitte der zweiten Halbzeit geriet der Tschad nach einer roten Karte in Unterzahl, gab aber mit nur zehn Feldspielerinnen alles und sicherte sich den Titel. Tunesien schloss das Turnier mit sechs Punkten ab; Afghan Women United sicherte sich drei Punkte.

Nach dem Schlusspfiff wurden die Spielerinnen in einer traditionellen Siegerehrung geehrt. Nachdem ihnen ihre Goldmedaillen von FIFA‑Fussballdirektorin Jill Ellis (zweimalige Weltmeistertrainerin bei einer FIFA Frauen‑Weltmeisterschaft™), von FIFA‑Ratsmitglied und Präsidentin des neuseeländischen Fussballverbands Johanna Wood und von der Präsidentin der marokkanischen Frauenfussballliga Khadija Illa überreicht worden waren, hoben die Spielerinnen des Tschad ihre Trophäe in die Höhe — ein Meilenstein und ein echter Durchbruch für den Frauenfussball.